Dieser Beitrag ist unseren Kindern gewidmet:„Marriage Savers“ – warum nicht früher?

Was haben sich unsere Kinder dabei gedacht, uns Headsets für’s Boot zum Geburtstag zu schenken? Wir kommen doch auch ohne klar an Bord … . Natürlich arbeiten wir, wie die meisten Paare an Bord, beim Ankern oder Arbeiten auf dem Vorschiff mit Handzeichen oder Zurufen. Meistens klappt das auch irgendwie. Aber ehrlich gesagt kam es dabei immer wieder zu Missverständnissen und Frust. Gesagt ist halt noch nicht gehört; gehört ist noch nicht verstanden und verstanden ist noch nicht einverstanden … .

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Die Nebengeräusche durch Wind, Ankerkette und Motor sind erheblich. Da kann, auf den 12 Metern vom Bug bis zum Heck einiges verloren gehen. So kam es bei uns immer wieder im Nachgang zu Anker- oder Anlegemanövern zu harscher Kritik, weil etwas falsch oder gar nicht verstanden wurde, Rückmeldung ausblieb etc. . Das abzustellen war wohl das Anliegen unserer Kinder mit ihrem Geschenk.

Diese Szenen haben sich durch die Headsets komplett verändert. Wir hören einander perfekt und können uns zum Beispiel über spontane Planänderungen ganz ruhig austauschen. Jetzt fällt kein lautes Wort mehr im Hafen oder in der Ankerbucht; es geht „britisch“(better crash than shout) zu und viel entspannter.

Inzwischen haben wir die Headsets auch zu Radtouren mitgenommen. Durch Sylvias Stimmbandlähmung kann sie nicht laut rufen und so bleiben wir auch in Kontakt wenn wir einige Meter hintereinander radeln. 

Unser Fazit: Es geht natürlich auch ohne Headsets an Bord, aber es geht viel besser mit!

Neu an Bord: CROMOX Edelstahlkette

Zurück in Preveza erwartete uns ein lang ersehntes Ausrüstungsstück: eine Edelstahlkette!! Und dann auch noch die CROMOX Kette von KETTEN WÄLDER! 

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Wer, wie wir hier in Griechenland, mindestens einmal am Tag seinen Anker setzt und wieder aufholt, weiß, wie wichtig das Ankergeschirr ist. Dem Anker und seiner Bauart wird dabei die meiste Aufmerksamkeit gezollt. https://sailing-amazing-grace.com/ausruestung/ 

Aber genauso wichtig ist die Ankerkette. Wir hatten uns während des Baus der „Amazing Grace“ aus Kostengründen für eine verzinkte 10mm Kette entschieden und waren schon oft dankbar, dass wir davon 100 Meter durch die Meere fahren. Leider stapelten sich beim Aufholen des Ankers die letzten 50 Meter der Kette oft zu erstaunlichen Türmen im Ankerkasten, die mit beherzten Kicks nach unten befördert werden mussten.  War man nicht aufmerksam, bestand das Risiko des Rückstaus und dann konnte die Kette blockieren oder ggfs. von der Winde springen. Auch beim Rauslassen der Ankerkette musste immer eine Person aufmerksam schauen, wie die Kette raus läuft, denn durch die übereinander gefallenen Kettenabschnitte, konnte die Kette blockieren.

Nach 5 Jahren waren die ersten 50 Meter der Kette, die am meisten benutzt waren, schon sehr rostig geworden und die oben genannten Probleme verstärkten sich. Deswegen hatten wir die Kette vor zwei Jahren gedreht. Es wurde jetzt aber langsam Zeit, sich zu fragen:

  • lohnt es sich die Kette neu zu verzinken?
  • Ersetzen wir die Kette und wenn ja, dann würden wir uns gerne eine Edelstahlkette leisten.

Als wir anfingen uns mit Edelstahlketten zu beschäftigen, sprangen uns sofort die günstigen Ketten aus Fernost ins Auge. Aber wir lernten schnell: „Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl“. Auf einem TRANSOCEAN Seminar hatte Henning eine Edelstahlkette gesehen, die auf den ersten Blick gut aussah, aber durch Lochfrass fast unbemerkt ihre Haltekraft eingebüßt hatte. Die Qualität des Stahls und die Verarbeitungsqualität beim Schweißen ist hier also ganz entscheidend. Daneben kommt es auf die Wassertemperaturen an. Wer, wie wir meist in Gewässern unterwegs ist, wo die Wassertemperatur im Sommer 25°C deutlich überschreitet, braucht eine höhere Qualität als jemand, der nur in der kühlen Nord- und Ostsee unterwegs ist. 

Wir haben uns final für die Kette aus Duplex-Edelstahl 1.4462 bzw. AISI 318LN entschieden. Das Duplex-Material hat eine Legierung, die noch robuster und resistenter gegen hohe Temperaturen und Korrosion ist. Elektropolieren war uns auch wichtig, nicht nur wegen der noch höheren Korrosionsbeständigkeit, sondern weil die Kette dadurch noch glatter wird und deswegen noch besser in den Ankerkasten fällt. Nun gibt es einige Anbieter für diese Kettenqualität auf dem Markt. Allerdings haben wir bei den Recherchen gelernt, dass es hier sehr auf die Vertrauenswürdigkeit des Herstellers und ggfs. des Händlers ankommt. Für den Laien ist es kaum nachvollziehbar, ob die Kette, die da auf einer Palette ankommt, tatsächlich die bestellte und bezahlte Qualität hat. Wir haben deshalb direkt beim deutschen Marktführer, KETTEN WÄLDER, bestellt. https://www.ketten-waelder.de/de/nautic

Nun haben wir schon gut 20 Ankermanöver mit der neuen Kette hinter uns und wir sind wirklich begeistert. Jedes einzelne Glied gleicht dem anderen exakt in der Schweissqualität. Das Handling ist viel einfacherer und damit auch sicherer im Vergleich zur alten, verzinkten Kette. 

Noch ein Wort zu den Kosten: natürlich ist eine solche Kette teuer. Aber neben den angesprochenen Handlings- und Sicherheitsvorteilen hat sie eine deutlich höhere Lebensdauer als eine verzinkte Kette. Und falls wir sie doch mal wegen eines verhakten Ankers in einer Bucht zurück lassen müssten bis ein Taucher kommt, sind alle 10 Glieder die Initialen unserer „Amazing Grace“ eingraviert. OK, das ist Schnick-Schnack, aber bei dem bedenklich hohen Zinkgehalt in den Weltmeeren, der durch rostende Zink-Ankerketten weiter erhöht wird, tun wir mit der Edelstahlkette noch ganz nebenbei etwas für den Umweltschutz… 👍🏻😊

 

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Bordfahrräder – wir lieben sie!

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Was spricht eigentlich gegen Fahrräder an Bord, wo doch so vieles dafür spricht. Eigentlich ist das größte Problem mit Bordfahrrädern, dass man meist nicht weiss, wohin mit dem sperrigen Gerät. Und zusätzliches Gewicht holt man sich natürlich auch aufs Schiff. 

Wir Fahrtensegler schätzen allerdings unsere Bordfahrräder, weil wir damit:

  • unseren Radius immens erweitern können
  • Land und Leute besser kennenlernen
  • mit zwei großen Packtaschen nicht nur am Hafen einkaufen können 
  • uns damit fit halten können

Unser Fazit nach fünf Jahren Falträdern an Bord: wir wollen sie nicht mehr missen! Unzählige schöne Touren haben uns Stadt und Umland der Häfen erschlossen. Statt Proviant kilometerweit zu schleppen, haben wir große stabile Packtaschen am Rad, die ihn aufnehmen.

Doch welche Räder sind geeignet und wohin damit an Bord? 

Wir haben uns zuerst nach einem Platz an Bord umgeschaut, wo wir beide Räder sicher stauen können, wo sie auch nicht im Weg sind und man halbwegs vernünftig dran kommt. Die Sirius 40DS hat zwar unglaublich viel Stauraum, aber zwei Klappräder sind doch sperrig, scharfkantig und man braucht sie nun doch nicht jeden Tag. In unserer Fünf-Kabinen-Version haben wir einen ungenutzten kleinen Stauraum achtern hinter dem Motor, wo zwei Falträder ihren Platz gefunden haben. Da kommt man von der achterlichen Koje an Steuerbord gut dran. 

Die Größe des Stauraums bestimmt bei uns schlicht und ergreifend die Größe der Fahrräder. Bei uns war schnell klar, dass maximal 16 Zoll Räder in Frage kommen. Wir haben uns für DEN Klassiker entschieden – das Brompton. Das Brompton ist ein englisches Faltrad, welches in fast allen Belangen hervorragend ist. Auch im Packmaß ist das Brompton für uns ideal:

Radgröße: 16 Zoll

Maße in cm: 58 x 57 x 27

Maße in Zoll: 23″ x 21.5″ x 10.6″

Gewicht: 9-12 kg 

https://de.brompton.com/fahrrader

Überzeugt hat uns aber auch das ausgezeichnete und komfortable Fahrverhalten, welches wir bei solch kleinen Rädern nicht vermutet hätten. Selbst bei schneller Fahrt bergab bleibt der Rahmen stabil und man fühlt sich stets sicher. Am besten probiert ihr die Räder eurer engen Wahl aus und bekommt ein Gefühl für’s Fahrverhalten und wie sie zu stauen sind.

Viel Spaß!