Das Ionische Meer – einmal quer

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Man könnte ja auch von Reggio Calabria an der Stiefelspitze den Ballen und den Absatz des Stiefels hochfahren, dann den kleinen Sprung rüber nach Korfu machen und käme auch so zu den Ionischen Inseln. Aber das schien uns ein zu großer Umweg, den wir uns für den Rückweg vornehmen wollen. Kürzer und schneller ist es, in einem Schlag nach Osten das Ionische Meer zu queren. Gesagt – getan … wenn es günstige Winde gäbe. Die ließen auf sich warten. 

So blieben wir drei Tage in Reggio Calabria, im kleinen aber funktionalen Stadthafen, der etwas vom Charme eines Liegeplatzes unter den Ludwigshafener Hochbrücken hat. Aber siehe da: jeden Morgen flogen vom Steg frische Cornetti an Bord, gebracht von einem älteren Taxifahrer, der sich seit Jahrzehnten um die Yachties kümmert. Dazu besorgt er Dir alles was Du brauchst oder nicht brauchst, incl. Seines hausgemachten Weines. 

Wir nutzten unsere Bordfahrräder um die schöne Uferpromenade zu erkunden, zu flanieren, Proviant aufzufrischen und ein letztes mal lecker italienisch Essen zu gehen. Als ein Sturmtief durch war, hiess es: „Leinen los“.

Für die ca 250sm hatten wir zwei Tage und zwei Nächte veranschlagt. Inzwischen hat sich unser Rhythmus der Wachen eingespielt. Tagsüber macht jeder nach Lust und Laune eine Schicht. Nach Einbruch der Dunkelheit schiebt Sylvia die erste Schicht bis ca 01:00 Uhr. Henning übernimmt dann bis Sonnenaufgang. Weg von der Küste haben wir die zwei Tage nur einen Tanker gesehen, der leer und auf Ladung wartend sich langsam durchs Ionische Meer treiben lies. Herrliche Sonnenauf- und untergänge und ein grandioser Sternenhimmel waren Lohn für wenig Schlaf.

In einer Traumbucht im Süden von Kephalonia fiel unser Anker. Badezeit und viel „Chillemille“ war angesagt. So haben wir die ionischen Inseln in Erinnerung: glasklares Wasser, viele Ankerbuchten und geschütztes Segeln zwischen den Inseln. Günstige Winde trugen uns tags drauf in den Hafen von  Poros, im Südosten der Insel. Dort wird, wie in fast allen Stadthäfen in Griechenland, mit Buganker „Römisch-Katholisch“ angelegt (LINK ZU UNSEREM Blogbeitrag „Es muss nicht immer) … Eine super praktische Art Anzulegen, weil der Bug durch den Anker auch bei Seitenwind schon beim Einparken gehalten wird. Grandios auch endlich mal wieder eine echte Taverne mit herrlichem Blick über die ionischen Inseln und den Golf von Patras.

Noch vor Sonnenaufgang wurde der Anker aus dem übel riechenden Hafenschlamm geholt und der Kurs auf die Einfahrt zum Golf von Korinth abgesteckt. 50 Seemeilen durch ein von Inseln, Bergen und Lagunen umsäumten Golf. Viele Pelikane gibt es, die werden nur durch den regen Schiffsverkehr von und nach Patras gestört, der drittgrößten Stadt Griechenlands. 

Weiter soll es quer durch den Golf von Korinth und selbigen Kanal Richtung Ägäis gehen.