Sardischer Herbst

Die steilen Felsen, auf denen Bonifacio erbaut ist, grüßen noch, wenn man die liebliche Costa Smeralda erreicht hat. Bisher haben wir die gefürchtete Straße von Bonifacio noch nie von ihrer rauen Seite gesehen – und so auch diesmal. Nach wenigen Meilen lagen wir an einer Boje an der Ostküste der Isola Budelli, einer der Inseln, die wie ein dreiblättriges Kleeblatt am Ostausgang der Straße von Bonifacio liegen. Ach wer will denn da schon weitersegeln, wenn man im Maddalena Archipel so herrliche Tage verbummeln kann, das Wasser noch bis zu 24° warm ist… .

Nach ein paar herrlichen Tagen in der wunderschönen Inselwelt ging es dann doch weiter nach Porto Cervo, dem Zentrum des Yachtsports an der Costa Smeralda. Im Herbst geht es dort aber schon recht beschaulich zu. Die meisten Liegeplätze waren Mitte Oktober bereits verwaist. Einzigartig der Hafenmeister: Morgens, fünf vor neun, meldeten wir uns per Funk bei ihm an und er bat uns schon mal, an das Hafenende durchzufahren. Dort angekommen, brauste an uns ein Gummiboot mit 25 Knoten vorbei. Darauf stramm stehend, wie ein Zinnsoldat, den Blick stur geradeaus, die Nase nach oben: der Hafenmeister. Er war so schnell unterwegs, dass er erst beim Hafenausgang bemerkte, dass er an uns vorbei gebraust war. Der Service anschließend war aber exzellent. Und für die 250€ Kaution für den Adapter für die Starkstromanschlüsse der Superyachten kann er ja auch nichts… .

Von Porto Cervo aus brachten wir unsere Tochter Leni und ihren Mann Chris nach Alghero auf den Flughafen. Schade, dass wir es dieses Mal nur auf vier Rädern und nicht auf eigenem Kiel dorthin geschafft hatten. Das historische Städtchen mit den Restaurants auf der Hafenmauer ist es wirklich wert, das nächste mal die Ostküste Sardiniens zu erkunden. Aber man muss ja auch ein Ziel für die nächste Saison haben…

Jetzt ging es erst einmal zu zweit zurück nach Elba – auch wieder schön! Die Amazing Grace bleibt diesen Winter im Wasser. Wir freuen uns auf das Silvestersegeln.

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