Man repariert sich um die halbe Welt…

… und macht das Beste daraus! Dieser, unter Langfahrtseglern sehr gebräuchliche Spruch, kam uns die letzten Tagen öfter in den Sinn. Wir hatten uns ja u.a. für die Sirius-Werft entschieden, weil ihr der Ruf eines exzellenten „After-Sales-Services“ vorauseilte. Und zum Glück ist das auch so. Werftchef Torsten Schmidt hatte uns erklärt, dass die Werft primär Bauteile globaler Marktführer einbaut, die weltweit ein Händlernetz haben. Das hatten wir auf unserer Reise bereits mehrfach in Anspruch genommen, sei es bei unserem Motor, bei der Furlex und anderem. Das funktioniert dann immer so: wir melden das Problem dem Serviceleiter von Sirius, der gibt entweder direkt per Telefon Hilfe zur Selbsthilfe oder vermittelt den Kontakt zum nächstgelegenen Partner in unserer Nähe. Leider braucht es aber trotzdem immer einige Tage bis die benötigten Ersatzteile vor Ort sind und die Reisepläne kommen durcheinander. Da hilft dann nur, das Beste daraus zu machen.

Doch von vorne: Noch ganz erfüllt von der Hochzeit unserer Tochter Leni und Chris kamen wir, mit Hennings Vater, nach 12 Tagen erwartungsfroh wieder in Lagos an. Die „Amazing Grace“ stand, wie wir sie verlassen hatten, unternehmungslustig auf ihren drei Füßen und sollte eigentlich noch am selben Tag ins Wasser gelassen werden. Die „To Do-Liste“ der hochkompetenten Werft war größtenteils abgearbeitet. Doch an unserem „Energieproblem“ wurde immer noch gearbeitet. Wir machten wieder einmal das Beste daraus: Anstatt auf der Baustelle einzuziehen, fanden wir kurzerhand bei unseren Freunden, Rudi und Mercedes, 50 km nördlich, Unterschlupf. Sie zeigten uns die wilde, dramatisch schöne Atlantikküste von Land aus.

Tags drauf schwamm „Amazing Grace“ zwar wieder, aber dann wurde klar: die Batterien haben tatsächlich eine Macke. Die sechs Blöcke mussten raus, was einige Zeit in Anspruch nahm… und einzeln ausführlich getestet werden. Ein Batterieblock war nicht in Ordnung. Leider kann das innovative Produkt nur aus Deutschland kommen und die letzte Lieferung hatte elf Tage hierher gebraucht. In elf Tage sollten wir schon fast in Gibraltar sein… . Mit gemeinsamen Anstrengungen vom Batteriehersteller und der Sirius-Werft wurde das Teil dann aber so auf den Weg gebracht, dass es evtl schon vier Tage später eingebaut werden kann – schau mer mal … .

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Wir machten das Beste draus und fuhren mit einer Ersatzbatterie und Hennings Vater, der die Tage auf der Werft, dem „Schiffslazarett“ hoch spannend fand, in Richtung Portimao, wo für ihn das Taxi zum Flughafen wartete – natürlich mit einem Ankerstopp vor der Felsenküste. Da sich auf dem Weg dorthin der Motor mit kreischenden Geräuschen meldete, war klar: auch darum sollten wir bald wieder zurück ins „Lazarett“ nach Lagos. Aber nicht ohne einen Zwischenstopp in unserer Lieblingslagune Alvor zum Mittagessen und einem Besuch bei unserem Seglerfreund Wolfgang. Man macht halt das Beste draus. Jetzt sind wir mal wieder gespannt, wie es weiter geht, man repariert sich….

 

 

6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Richtig schöner Blog Mama und Papa! Hoffe, dass das alles bald wieder sitzt damit es weitergehen kann.

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  • Ich genieße eure Berichte immer sehr. Vielen Dank! Bei diesem Bericht habe ich mich so identifiziert, denn irgendwie ist das Leben in Mexiko eigentlich immer so: Man repariert sich so durch und muss ständig seine Pläne ändern. Am besten macht man das Beste draus, anstatt sich zu ärgern!! 😉 Liebe Grüße! <3

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    • Sylvia Franke
      26. September 2016 15:52

      Danke liebe Susi!!! Ja, euch wünschen wir auch bei allem Gottes Frieden und seinen Segen!!! So schön, immer wieder quer über die Welt voneinander zu hören und füreinander beten zu können!

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  • Lieblingskind
    26. September 2016 15:46

    Mal wieder ein super Beitrag 🙂 und wie ich gerade am Telefon erfahren habe wird die Batterie ja gerade eingebaut. Hoffe dass ihr danach den Spruch dann erstmal für eine lange weile vergessen dürft 🙂

    Manu

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