Rund Peleponnes ganz gechillt ???


Mit dem letzten Schnaufer des Meltemi holten wir die Landleinen ein und lichteten Anker. Raus ging´s, quer über den Argolischen Golf entlang der Ostküste des Peloponnes, knapp 50 sm zum Naturhafen Yerakas. Von der noch recht bewegten See spritzte die Brandung noch einige Meter an den Felswänden der Einfahrt hoch. Darüber thront eine Jahrtausende alte Festungsanlage, die die Einfahrt bewacht. Nach der Einfahrt bogen wir um die Ecke und es tat sich ein Fjord als Naturhafen auf, wo ein paar Yachten relativ ruhig am ehemaligen Fährpier lagen. So klar war das Wasser, dass direkt neben unserem Liegeplatz der Badeplatz des kleinen Fischerdorfes liegt.

Für „Monnemer“ (Hochdeutsch „Mannheimer“) ist ein Besuch von Monemvasia, 10 sm weiter südlich, eine fröhliche Pflicht. Im Hafen bekamen wir noch den letzten Platz, weil Sylvia die „Amazing Grace“, wie mit dem Schuhlöffel, längsseits zwischen zwei Schiffe schob. Eine große Wasserschildkröte schaute sich das Spektakel interessiert an.

Hier liegt ein riesiger Felsen, ähnlich wie Massada in Israel, nur nicht am Toten Meer, sondern im Mittelmeer. Dieser war zu einer uneinnehmbaren Festung ausgebaut worden. Enge, romantische Gässchen führen durch die ummauerte Stadt, die man heute bequem über einen Damm erreichen kann.

Das gefürchtete Kap Maleas, das den östlichsten Finger des Peloponnes begrenzt, grüßte uns mit milden Winden und mäßigem Seegang. Wir alle waren beeindruckt von der wildromantischen Ostküste des Peleponnes. Ein Regattapartner machte die letzten Meilen bis bei der zur Eselsinsel Elafanisos, wo der Anker fiel, zu einem spannenden Rennen. 

Unser Rolldrifter und der Volvo Penta schoben uns tags drauf um die Spitze des zweiten Fingers, das Kap Tainaron, bis in die weite Bucht von Limeni. Dort ist die Bebauung wunderschön dem historischen Stil und den eindrucksvollen Felsen angepasst.

Mit wechselnden, thermischen Winde ging es gleich weiter ums westlichste Kap des Peloponnes nach Methoni. Wie schön, dass Chris und Leni auch Spaß an eine langen Kreuz haben, wenn der Wind von vorne kommt und auch das dazu gehörige Händchen am Ruder für einen Zick-Zack-Kurs. Wir werden uns ganz schön umgewöhnen müssen, wenn nach 8 Wochen unsere Kinder als Crew nicht mehr mit anpacken und wir wieder alles alleine machen müssen… .

Methoni ist für uns die Perle des Peloponnes: eine gut erhaltene, venezianische Festungsanlage umschließt große Teile der Ankerbucht vor dem Hafen. Den nächsten Tag nutzten wir für Sightseeing und Einkäufe. Das Örtchen ist recht verschlafen und döst dem Abend entgegen, wenn die Tavernen öffnen und etwas Leben einkehrt. Gerne kommen wir wieder aber dieses mal mussten wir bald weiter, weil sich draussen im ionischen Meer etwas zusammenbraute, was gar nicht gut aussah. Das wollten wir auf gar keinen Fall an der offenen Westküste des Peloponnes abbekommen. Deswegen hiess es noch am Nachmittag wieder „Anker auf“ und ein schöner Halbwind zog uns nördlich , wo wir beim Inselchen Proti, direkt vor der Küste, hofften die Nacht zu verbringen – doch dann kam alles anders: der „Medicane“ kam!

 

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