Limnos und Efstratios – Griechenland wie vor 50 Jahren

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Authentisches Griechenland – hier kann man es finden: Limnos und die 300-Seelen Insel Efstratios liegen dermassen ab vom Schuss, dass man sich Jahrzehnte zurück versetzt fühlt. Beide zählen noch zu den Nord-Ägäischen Inseln. Von Norden kommend hat uns der Meltemi mit achterlichem Wind und kabbeliger See nach Limons geschoben. Braune und gelbe Hügel und Täler, soweit das Auge reicht; dazu jede Menge gut geschützte Ankerbuchten. Im Frühjahr, wenn es hier grünt und blüht, muss es hier wie in Südengland aussehen. Limnos ist schon seit der Antike bekannt für hervorragende Weine – noch ein Grund mehr vorbeizuschauen. Nach zwei Nächten vor Anker zog es uns in die Inselhauptstadt, Myrina, wo auch die Fähre ankommt.

Wie aus dem Bilderbuch thront über dem kleinen Fischerhafen, in dem gerade 12 Yachten Platz finden, die mittelalterliche Burg. Im kleinen Hotel hinterm Kai gibt es die Karte und schwups hat man sogar Wasser und Landstrom – ideale Verhältnisse, um mal wieder einen Waschtag einzulegen. Nette Nachbarn, er Grieche, sie Deutsche, gaben uns viele Tipps, uns schnell zurechtzufinden. Wir können die Taverne „Kosmos“ sehr empfehlen. Dort sitzt man so nah am Meer, dass sogar der Weinkühler am Tisch über dem Wasser hängt.  

Limnos hatte eine wichtige Rolle in beiden Weltkriegen. Aus diesen Zeiten stammt noch ein überdimensionierter Flughafen, wo 2-3 mal am Tag ein Regionalflieger landet. Wir nutzten ihn für den Crewwechsel, verabschiedeten Marie und Timeo und nahmen dafür Manuel und Julia an Bord. Aber vorher mieteten wir uns noch zwei Jeeps und erkundeten an Sylvias Geburtstag die Insel. 

Wandernde Sanddünen gaben Sahara Feeling. Bizarr geformtes Vulkangestein regte die Phantasie an und tatsächlich: trotz der Trockenheit fanden wir einige Weinstöcke. Mit zwei weiteren Tagen in einer Ankerbucht verabschiedeten wir uns von dieser ganz besonderen, kaum touristisch geprägten Insel – nicht ohne uns ausgiebig mit deren Wein versorgt zu haben – in Richtig Efstratios.

Zwei Liegeplätze für Yachten gäbe es in dem einzigen Hafen der Insel und einen in der einzigen sicheren Ankerbucht, so das Hafenhandbuch. Als wir mittags ankamen, waren wir die einzige Yacht. „Kreatives Anlegen“ ermöglicht  bei gutem Wetter auch noch ein paar weitere Yachten, ggfs mit einer etwas schaukeligen Nacht. Wir fielen gleich hungrig in eine der beiden Tavernen ein, die die Treffpunkte des Dörfchens sind. Bis vor gut 30 Jahren wurden unter den verschiedenen autoritären Regimes unliebsame Zeitgenossen auf die Insel verbannt. Ein Demokratiemuseum sowie eindrucksvolle Graffiti an der Hafenmauer zeugen von der Geschichte. 1968 hatte ein verheerendes Erdbeben das Dörfchen dem Erdboden gleich gemacht. Einige Ruinen erzählen noch die Geschichte. Die Fähre, die jeden Tag aus Limone kommt, würde sich in jedem Museum gut machen, passt aber perfekt in die Szenerie.

Wir blieben gleich drei Tage, so gut hat uns das Fleckchen Erde gefallen. Die Menschen sind so freundlich, das Leben so „gechillt“. Selbst im Büro der Küstenwache hält man nicht viel von Uniform und Covid-19 kennt man nur vom Hören-Sagen.

Eine Inseltour mit unserm Klapprad war auf den Schotterstrassen eine echte Herausforderung. Dafür bleibt ein Sonnenuntergang von der Kapelle über dem Örtchen, mit Blick auf den Athosberg unvergesslich.

Aber Skyros soll auch sehr schön sein und mit dem Meltemi im Rücken, sollten die 50 sm auch gut zu machen sein.

 

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