FEUER WASSER HIMMEL

So schnell konnte man gar nicht an einen Feuerlöscher denken, wie die Stichflamme zur Baumnock hochschlug. Aber von vorne:

Familiensegeln war angesagt! Alle unsere vier Kinder hatten sich auf Elba eingefunden um Kindheitserinnerungen aufzufrischen. Teils herbergten sie an Land, teils wurde die „Amazing Grace“ schwimmende Jugendherberge. Je nach Windrichtung verabredeten wir uns dann in einer der unzähligen Ankerbuchten von Elba. Glasklares Wasser, angenehme Temperaturen – soviel geschwommen und geschnorchelt hatten wir noch nie bei einem Segelurlaub.

Höher und immer höher ging es gen Himmel; einmal hoch in den Mast, weil sich ein Fall vertörnt hatte, aber das waren nur 20 Meter. Ein anderes mal ging es auf 1000 Meter hinauf zum Monte Capane, dem höchsten Berg der Insel. Die Jungs hatten sich mit dicken Stecken gegen die allgegenwärtigen Wildschweine gewappnet. Doch keines wurde gesichtet. Dafür stand ein paar Tage später bei einem Abendspaziergang nahe der Küste, völlig überraschend eine ausgewachsene Wildsau vor uns auf dem Weg. Gemächlich trollte sie sich ins Gebüsch. Wir sangen lauthals klatschend wie die Weltmeister bis wir am Strand zurück waren.

Doch zurück zu unserer Stichflamme. An einem lauschigen Abend kam das Induktionskochfeld mal wieder in die Plicht. Der Duft von leckeren Hamburgern durchzog die Bucht. Dann hatte jemand die Idee, das Menü mit flambierten Bananencrepes zu krönen, wir hatten ja noch reichlich Rum aus Gibraltar an Bord. Doch wer hätte gedacht, dass da so eine Stichflamme hochschoss – war wohl etwas zu viel des Guten gewesen … . Zum Glück war das Großsegel gut eingepackt gewesen. Man lernt nie aus!

Für den Sommer haben wir unser Schiff wieder an Land gestellt. Uns ist es da einfach zu warm und zu voll. Sollen doch die Italiener ihre Ferien genießen. Außerdem muss unsere lange Reparaturliste abgearbeitet werden, bevor es Ende September nochmal nach Sardinien gehen soll.

Leave a Comment