Sizilien im Winter

Wir wollen auch im Winter die „Amazing Grace“ nutzen und dem kalten, tristen Grau in Deutschland entfliehen. Marina di Ragusa (MdR) wurde uns von vielen Seglern empfohlen. Bei unserer Tour im Frühjahr 2024 von Elba (siehe Beitrag „Sizilien Teil 3) nach Griechenland, konnten wir uns den Hafen anschauen – und haben einen Winterliegeplatz gebucht!

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Unser Fazit: sicherer Hafen mit guter Infrastruktur, netter Community und alles in nächster Umgebung was man so braucht; dazu angenehme Temperaturen, unglaublich leckeres, günstiges Essen sowie Kultur, Kultur Kultur… . Und falls nach ein paar Wochen die Festmacher zuviel Grün ansetzen ist Malta nur einen Tagesritt entfernt. 

Zur Geographie: MdR liegt im Südosten von Sizilien, eine Gegend, die durch ihre vielen wunderbaren Sandstrände bekannt ist, aber kaum geschützte Ankerbuchten für uns Segler bietet. Dafür ist die schöne Ostküste mit Siracusa und Taormina als highlights nicht weit und 55 sm südlich liegt Malta. Da dieser Teil Siziliens südlicher als Tunis liegt, sind tagsüber Temperaturen von an die 20 Grad sehr häufig. Sylvia ist im Januar fast jeden Tag geschwommen. Die Marina selbst ist ca 10 Jahre alt und sehr gut in Schuss, mit freundlichem, hilfsbereitem Personal. Es gibt eine bunte Vielfalt von Restaurants und Pizzerien in Laufweite, von denen die meisten ganzjährig geöffnet haben. Am Wochenende ist die Marina ein Szenetreff und zieht die jungen Leute aus der Umgebung zum „Sehen und Gesehen werden“ an, und ab und zu auch zum Abtanzen.

Fünf mal täglich gibt es eine direkte und günstige Busverbindung nach Catania. Man bekommt im Winter aber auch für unter fünf €/Tag einen Mietwagen am Flughafen. 

Ach ja, die Kultur: Wir haben die letzten zwei Jahre ja schon die kulturellen Schätze im Norden und Westen Siziliens erkundet. Auch im Südosten haben Normannen und Griechen Phantastisches hinterlassen – allem voran die Perlen des „Sizilianischen Barock“, wie die Altstadt von Ragusa, Modica, Scicli. Donnalucata ist dazu das Keramikzentrum Siziliens, wo die bekannten Köpfe mit meist maurischen Gesichtszügen hergestellt werden. Beinahe hätten wir zwei davon mitgenommen – nicht als Gallionsfiguren! 

Donnafugata, ein spektakuläres Schloß aus dem 19. Jahrhundert, liegt nur 30 Minuten von MdR entfernt und muss bzgl der Inneneinrichtung den Vergleich mit dem Schwetzinger Schloß nicht scheuen. Der leicht durchgeknallte Besitzer lies seine Gäste im Garten gerne in Fallen tappen, wo sie pitschnass wurden..

Zur Kulinarik:  Der Wochenmarkt jeden Dienstag ist die Gelegenheit um sich mit allem zu versorgen, was Land und Meer hergeben. Das ist einfach herrlich frisch, qualitativ hochwertig und echt günstig. Gleiches gilt für die Küche, die – unseres Erachtens – die beste Italiens, wenn nicht gar Europas ist. Neben den traditionellen süditalienischen Gerichten geben die maurischen und griechischen Einflüsse der Küche eine ganz besondere Note. Ich kann es nicht besser beschreiben als ein Freund es tat: „Wenn man den Kellner umarmen möchte, obwohl er gar nicht soviel beigetragen hat zu: gegrilltem Fisch, und Gemüse, dazu ein wenig Olivenöl, vielleicht Kartoffeln und einen kühlen Weißen, der alle Aromen noch einmal anhebt, wie die Arme eines Dirigenten im Schlussakkord des Orchesters.“ 

Unser Fazit: Was drückt  es besser aus, als dass wir für nächsten Winter gleich wieder unseren Liegeplatz gebucht haben. Das ist auch gut so, denn diese sind im Winter sehr schnell alle ausgebucht!

P.S. Geheimtipp: Vor dem Abflug von Catania in Taormina übernachten und die phantasitsche Altstadt auf dem Berg entdecken.

Foto Taormina

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