Wenn da nicht immer dieser Schwell wäre … . Portugals Westküste ist ja nicht gerade mit vielen Häfen und Buchten gesegnet. Aber wenn man dann doch einen Ankerplatz gefunden hat und nachts der Wind nachlässt, schaukelt es einen nicht in den Schlaf, nein, oft schaukelt es so, dass man kaum ein Auge zu tut. Der Atlantik hat halt immer Wellen. Irgendwo bläst es immer kräftig, und der Seegang erreicht dann die Küste und wird ggfs noch durch die lokalen Winde verstärkt.
Das erste Mal nach unserer Abfahrt aus Lissabon erwischte es uns bei Sesimbra: ein herrlicher Strand vor dem Städtchen lud zum Baden ein. Doch nachts schaffte es der Schwell, sich um 90° ums Kap zu drehen und uns den Schlaf zu rauben.
„Nicht noch einmal“, dachten wir und machten am nächsten Tag einen Abstecher nach Setubal. Dort bildet ein Fluss ein großes geschütztes Gewässer. Unser Anker fiel dann auch nah an den Traumstränden Troias. Doch leider düsten die halbe Nacht in 100 Meter Entfernung Fähren vorbei, die Touristen hin und her beförderten. Wir hatten genug und fuhren für die nächste Nacht in die Marina, nicht ohne tagsüber die herrlichen Strände zu erkunden – Manuel mehr im Wasser als zu Lande.
Weiter ging es nach Süden, nach Sines. Nach einer herrlichen Überfahrt, mit einer halben Stunde spielender Delphine ums Schiff, tauchte die riesige Hafenmauer und einige Öltanker auf. Doch im Hafen tat sich ein zweiter kleiner Hafen auf, mit Sandstrand, Fischerhafen und Marina. Hier verirren sich, außer ein paar Yachties, keine Touristen hin. Das Städtchen ist hübsch, bodenständig und freundlich. Hier trafen wir Mercedes und Rudi, Freunde, die vor kurzem nach Portugal ausgewandert waren mit Iris und Michael aus Mannheim, die dort gerade auch zu Besuch waren. Wir genossen einen wunderschönen Nachmittag und Abend zusammen. In Lissabon holten wir am nächsten Tag unsere jüngste Tochter, Marie-Sophie, ab.
Um an die Algarve zu kommen, muss man um das Capo Sao Vincente herum. Das ist ein 60 Meilen Schlag ohne Schutzhafen dazwischen, mit, in der Regel, schweren Kreuzseen ums Kap herum – also ein prima Einstieg für unsere Tochter! Bei Sonnenaufgang ging’s los, erst unter Segeln, dann unter Motor. Eine Schrecksekunde gab es wieder mal, als unser Motor anfing zu stottern und beinahe ausging. Zum Glück hielt er dann aber problemlos durch und auch das gefürchtete Kap zeigte sich so ruhig wie selten – Algarve, wir kommen! Und wir versuchen es wieder mit einer Ankerbucht… .
Wichtig: da wir sehr oft sehr schlechtes Internet haben, konnten wir jetzt auch keinen Film hochladen.Dieser wird jedoch so bald als möglich folgen!… ist nämlich schon lange fertig.