„Irgendetwas stimmt nicht“, dachte Henning als er um 5:00 früh bei Schräglage vor Anker aufwachte und die Amazing Grace schwamm und nicht trockengefallen war. Und so war es auch!
Aber von vorne: die Algarve ist wunderschön! Gleich nach dem langen Schlag ums Capo Sao Vincente fiel unser Anker in der ersten Bucht vor einem, von Felsen umrahmten, gelben Sandstrand – Badezeit, bei herrlichen 24°C Wassertemperatur.
Steile Klippen, bizarre Felsformationen und kleine Strände wechseln sich bis Lagos, der ersten größeren Stadt nach dem Kap, ab. Eigentlich sollte es ja stattdessen in eine Lagune gehen. Aber da unser neuer Motor Probleme machte, fuhren wir gleich nach Lagos um in einer Werkstatt danach schauen zu lassen. Das bescherte uns ein drückend heißes Wochenende in einer eher durchschnittlichen Marina, bis wir montags einen Werkstatttermin bekamen. Wir machten das Beste draus, nutzten unser Dingi zum abenteuerlichen Ausflug an die Strände und konnten Sonntags auch mal wieder einen internationalen Gottesdienst besuchen.
Lagos kam uns, nach den beschaulichen Häfen an der Westküste Portugals, sehr touristisch vor und hat uns nicht sonderlich beeindruckt. Unsere Motorreparatur wurde uns dort als nicht so dringend bescheinigt und wird erst ein paar Tage später, zusammen mit einer ganzen Reihe fälliger Arbeiten am Boot in einer Werft durchgeführt. Deshalb: nichts wie ab in die Lagune von Alvor.
Herrliches Wasser, schöne Strände und geschützte Ankerbuchten, so dass wir mal wieder trocken fallen konnten. Gesagt – getan: bei abfließendem Wasser saß die Amazing Grace mal wieder auf ihren beiden Kielen. Henning nutzte die Gelegenheit für kleinere Wartungsarbeiten am Unterwasserschiff, während das Schiff nur noch im knöcheltiefen Wasser stand, bevor nachts die Flut es wieder zum schwimmen brachte. Aber wieso hatten wir bei Windstille Schräglage? Henning leuchtete mit der Taschenlampe ums Schiff und sah einen hellgrauen großen Körper unterm Schiff. Wir werden doch nicht halb auf einem Wal sitzen? Nein, ganz klar, das war unser Beiboot. Es musste sich im kniehohen Wasser durch den drehenden Wind unters Schiff geschoben haben, wurde jetzt bei Flut unters Wasser gedrückt und hob die Amazing Grace schräg an. Meine Güte, wir standen tatsächlich „auf dem Schlauch“. Uns blieb nichts anderes über, als zu warten bis das Wasser wieder abgeflossen war und das Dingi wieder frei schwamm. Glücklicherweise hatte es diese Belastungsprobe unbeschadet überstanden … man lernt immer dazu!
Adios Portugal und Amazing Grace – bis bald!
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Es ist soooooo schön euch wieder hier zu haben ❤️
Ja, wir freuen uns auch riesig und die Amazing Grace ist in guten Händen und hat nette „Kumpanen“ …