Von Mauren und Tuck-Tucks

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Was wäre Fahrtensegeln ohne die Ausflüge, um einen Eindruck von Land und Leuten zu gewinnen? Direkt oberhalb von Cascais liegt in den Bergen Sintra mit wunderschönen Schlössern und Burgen. Unsere Tochter Leni gab uns die besten Tipps von ihrem letzten Städtetrip, blieb aber selbst auf dem Boot, um an ihrer Masterarbeit zu feilen. Dafür war Manuel dabei. Dramatisch die maurische Burg, von der aus man einen kompletten Rundumblick hat und auch aufs Meer Richtung Cabo da Roca sehen kann, wo wir den Tag zuvor herkamen – an diesem Tag allerdings im dichten Seenebel versunken; eine Erinnerung an die hunderte Jahre Besatzung durch die Mauren. Palácio und Parque da Pena sind dagegen das portugiesische Pendant zu Neuschwanstein – bunt und verspielt.

Nach Lissabon ging’s den nächsten Tag den Rio Tejo flussaufwärts. Wenn man sich einer Stadt, wie früher die Handelsschiffe, vom Wasser aus nähert, erschließen sich gleich spannende Perspektiven am Ufer und unter den Brücken. Vor vier Jahren waren wir von hier aus zu einem Törn nach Madeira gestartet – Mann war uns da schlecht geworden… . So ähnlich ging es uns fast bei unserer Tuck – Tuck Tour durch Lissabon. Tuck-Tucks sind aus Indien importierte Dreiräder mit Zweitakter, mit denen man sich durch Lissabon kutschieren lassen kann. Unser Fahrer nannte sie „earthquake simulator“ – und das war treffend! Nicht gerade bandscheibenschonend, aber unvergesslich, so die sieben Hügel Lissabons zu erkunden. Übrigens wurden uns allen total offen Drogen angeboten, völlig ungeniert neben Polizisten. Wir dachten schon, wir würden irgendwie danach aussehen… . Schockiert sprachen wir unseren Fahrer darauf an, der nur lachte und sagte: „ die verkaufen alle nur fake. Wenn die Polizei sie schnappt, können die Dealer nicht eingebuchtet werden, und die Kunden gehen nicht zur Polizei, weil sie sonst den Kopf gewaschen kriegen“.

Leni war zur dieser Zeit schon wieder auf dem Heimweg. Mit ihr hatten wir am Vortag noch das Expo-Gelände erkundet, wo auch unsere Marina lag. Das war architektonisch echt eindrucksvoll. Für uns besonders hilfreich, dass es einen Supermarkt mit „Boat delivery“ gab. Trotz Sackkarre ist es super hilfreich, wenn einem 40 Kilo Einkauf direkt ans Boot geliefert werden. In der Marina trafen wir auch unsere Freunde von der Ariel wieder, mit denen wir die Biskaya überquert hatten. Die mussten wegen Motorproblemen einen Stopp einlegen, das kennen wir gut … . Auch Erika und Andreas aus Berlin waren da, die wir schon letztes Jahr in Neustadt/Holstein kennengelernt hatten. Die beiden hatten kürzlich goldene Hochzeit gefeiert und sind beim zweiten Anlauf zur ihrer Atlantikrunde. Der erste Versuch wurde leider durch einen schweren Verkehrsunfall auf Puerto Rico zunichte gemacht. Man trifft hier viele Segler, die in die Karibik wollen. Für eine ganze Gruppe, die auf dem Weg nach Barbados sind, fand ein kleines Fest in der Marina statt. Das gehört auch dazu, Segler sind ein geselliges Völkchen. Nach drei Tagen hatten wir aber genug von der heißen Stadt, Leinen Los und raus auf den Atlantik.

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Seeeehr schön. Da wäre man gern noch mitgereist. Die An- und Ablegemanöver sehen so gechillt aus. Hoffe das liegt nicht an den „Mitreisenden Matrosen“, sondern am Wind Liebe Grüße Beate

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    • Sylvia Franke
      31. August 2016 20:00

      Du weisst doch, Beate, bei den stressigen Anlgemanövern denkt keiner dran die Kamera zu halten 🙂
      Morgen früh gehts sportlich weiter mit einem 70 sm Schlag ums Capo Vincente und Marie frisch an Bord… so gehts halt allen Newcomer…

      Liebe Grüße

      Henning und Sylvia

      Antworten
  • voll schön!!! Ihr müsst ein bisschen aufpassen mit dem audio, oft ist die musik in den videos viel zu laut und man versteht überhaupt nicht mehr, was ihr sagt… aber die videos sind trotzdem der hammer!

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